Die Schule wurde nach dem Schweizer "Dorflehrer" und Kindertherapeuten Hans Zulliger benannt.
Dieser Name ist auch Programm für die Schule. Hans Zulliger (1893-1965) schrieb viele Bücher aus der Praxis für die Praxis. Über allem stand das humanitäre Anliegen einer kindgerechten und verständnisvollen Erziehung.
Dabei sah Zulliger nicht nur Aspekte des Heilens (wenn schon einiges schief gelaufen war), sondern es ging ihm auch um die geistige Haltung des Lehrers / Erziehers, der allein schon als Vorbild praktische Erziehungshaltung vorlebt und dabei Grundsätze wie
helfen statt strafen
verstehen statt verurteilen
entwickeln und reifen lassen
kein Zwang, keine Dressur
angstfrei und möglichst straffrei erziehen
das Tun durch das Denken und das Denken durch das Tun prüfen
im Lernprozess kann jeder von jedem lernen.
Diese Grundhaltungen spiegeln sich auch als zentrales Moment in unserer Arbeit mit den Schülerinnen und Schüler, Sorgeberechtigten und Kooperationspartner wider. Diese Haltungen und Wahrnehmungen lassen sich auch in den Begriffen „Wertschätzung“ und „Ermutigung“ fokussieren.
Geschätzte und ermutigte Menschen sind am ehesten bereit sich selbst kritisch zu betrachten und an sich und mit anderen zu arbeiten.
Wertschätzung und Ermutigung, die allen am Schulleben beteiligten entgegen gebracht werden, finden sich in zentralen Leitsätzen wieder und bilden das Bindeglied zwischen den Aufgabenfeldern unserer Schule: Bildung, Erziehung, Kooperation und Beratung.
Bildung, Erziehung und Beratung gehören in der Hans-Zulliger-Schule untrennbar zusammen. Es gilt Kinder und Jugendliche in einer positiv gestalteten Lernatmosphäre auf das Leben in und nach der Schule vorzubereiten. Neben der Verinnerlichung von Bildungsinhalten geht es dabei darum Neugier auf die Welt zu wecken und die Schüler auf einen lebenslangen Lernprozess einzustimmen. Dabei begrenzen wir uns nicht nur auf Lesen, Rechnen und Schreiben und auch nicht nur auf Nebenfächer wie Musik, Sport und Kunst. Wir beziehen den Menschen als Ganzes in seiner Individualität, Einmaligkeit, und seiner Eingebundenheit in die Gesellschaft ein. Wir sprechen den Menschen mit Kopf, Herz und Hand an. Hiermit werden unsere SchülerInnen zu einer Teilhabe an einer inklusiven Gesellschaft ermutigt.
Wir richten unseren Blick auf die Stärken des Individuums. Gerade bei Schülern und Schülerinnen mit Lernschwierigkeiten oder mit sozial-emotionalen Entwicklungsrückständen stellen wir uns dieser Herausforderung, indem wir alles in den Blick nehmen, was ein Schüler an Fähigkeiten, Leistungen und Bedürfnissen besitzt und dies dann zum Ausgangspunkt unserer pädagogischen Handlungsmöglichkeiten machen.
Wir sorgen für Ermutigung und Erfolg: Jeder weiß, dass ein Mensch besser lernt, arbeitet, handelt, wenn er sich ermutigt fühlt und sein Tun Freude und Erfolg bringt. Es ist daher für alle Beteiligten wesentlich, dass ihr Handeln positiv wirkungsvoll ist und dass die Ermutigung im Mittelpunkt steht.
Wir gehen von entwicklungspsychologisch altersgemäßen Anforderungen aus: Der Blick richtet sich auf die Kompetenzen, die dem aktuellen Entwicklungsstand entsprechen, und auf die kleinen weiteren Schritte, die zum Erwerb der nächsthöheren Fähigkeitsstufen notwendig sind. Die Anforderungen setzen daher an den bereits vorhandenen Ansätzen unter Berücksichtigung der individuellen Lernbedürfnisse an und entwickeln diese weiter.
Wir vermitteln sinnhafte Erfahrungen, sowohl im Bildungs- als auch im Erziehungsbereich. Es gibt keine Kognition ohne Emotion, es gibt keine Erziehung ohne Beziehung. Auf der Grundlage dieser Überzeugungen ermöglichen wir die Transparenz unserer Ziele und Verfahren ebenso wie Einsicht in die Bedeutung dessen, was gelernt wird und dessen, was an Verhaltensanforderungen gestellt wird. Unsere Arbeit bezieht die Relevanz von Erfahrungen grundsätzlich mit ein und spricht Kopf, Herz und Hand gleichermaßen mit an.